Newsletter 13. Juli 2023

Liebe Eltern, liebe Leserinnen und Leser

Cornelius Bohlen, einer der Gründungslehrer unserer Schule, verlässt mit dem Erreichen des Pensionsalters per Ende dieses Schuljahres die Schulleitung. Cornelius Bohlen hat die Schule seit der Gründung entscheidend geprägt. Wir danken ihm von Herzen für seinen immensen Einsatz und freuen uns, dass Robert Thomas in diesem Newsletter das Schaffen von Cornelius Bohlen würdigt.

Gerne informieren wir Sie auch über weitere Neuigkeiten aus dem Schulalltag.

 

Wir wünschen Ihnen erholsame und schöne Sommerferien und danken Ihnen herzlich für Ihr Vertrauen.

 

Ihre Schulleitung der Atelierschule Zürich

würdigung

ein pioniergeist und universalist

Als Cornelius Bohlen im Jahr 1991 Mitglied des Kollegiums der Schule an der Plattenstrasse wurde, ahnte ich schon, dass mit ihm eine klare Veränderung der Zusammenarbeit stattfinden würde. Er hatte in Zürich Ethnologie und Philosophie studiert und brachte einen sachlichen Blick auf unsere sozialen Formen und pädagogischen Fragestellungen mit. Seine Verankerung in einer konsequent anthroposophischen Arbeit war eindeutig. Seine Bekanntschaft mit dem damaligen Kollegen Dr. Nicolas Zbinden, welcher ebenfalls die waldorfpädagogische Dimension im Unterricht der Oberstufe praktizierte, belebte die kollegiale Zusammenarbeit. Cornelius unterrichtete zuerst Deutsch und Geschichte, er engagierte sich auch im freien Religionsunterricht und den dazugehörigen ritualen Handlungen.

Bald erlaubten uns seine scharfe Beobachtungsgabe und Initiativkraft grundsätzliche Veränderungen vorzunehmen, die schliesslich 2003 zur Gründung der Atelierschule führten, ein ganz neues Schulmodell in der Schweiz. Dieser Prozess verlangte von uns Allen Kraft, Ausgewogenheit und Entschlossenheit, damit er umgesetzt werden konnte. Es gelang Cornelius, diesen Prozess zu gestalten, weil er sich ganz sachkundig und umfassend dieser Aufgabe widmete. Wenn er etwas übernimmt, verfolgt er es immer selbstlos und sachorientiert. Etwas mehr als 30 Jahre ist er als Schul- und Projektleiter tätig (Baukommission, Laborhaus, Anerkennung der Lehrpläne …).

Seine Denkweise den Herausforderungen ganzheitlich zu begegnen, führte ihn auch zur Auseinandersetzung mit der kritischen Altersvorsorge der Lehrkräfte an Steinerschulen. Er gehörte klar zu den Befürwortern einer nachhaltigen BVG-Lösung, um eine Stabilität der zukünftigen RentnerInnen zu garantieren (2007-2011). Dort wurde er mit Christof Ammann auch als treibende Kraft wahrgenommen und geschätzt; heute sind hunderte SteinerschullehrInnen in der Schweiz für diese Umsetzung dankbar. Wenn Cornelius etwas in der Schule oder ausserhalb machte, war es immer gründlich, durchgedacht und zugunsten der Menschen: SchülerInnen, Eltern, Kollegen und der Öffentlichkeit. Er ist seit 2011 Mitglied der Stiftung zur Förderung der R. Steiner Pädagogik in der Schweiz und begleitet zahlreiche Initiativen der gesamten Schulbewegung.

Als Präsident der Stiftung der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung und dank seiner Mitwirkung am entstehenden Seminar für Waldorf-Mittelschullehrkräfte wird Cornelius weiterhin an der Peripherie der Schule wirken.     

Seine Arbeit in der Schulleitung, in der Zeit als ich noch unterrichtete, war geprägt von Pragmatismus und Klarheit. Die Beiträge von ihm waren immer substanziell und blickten stets auf das Wesentliche; also kein Reduktionismus, Opportunismus und keine Vereinfachung, sie waren geprägt von einer schonungslosen Suche nach der Wahrheit und wahrhaftigen Handlungen.

Seine gründlichen Kenntnisse des Werkes von Rudolf Steiner und der ästhetischen, kunstgeschichtlichen, geschichtlichen und zeitkritischen Betrachtung der verschiedenen Kulturen erlaubte es ihm, Sachlichkeit, Nachvollziehbarkeit, Begeisterung und Überzeugung zu vermitteln; dies haben Scharen von SchülerInnen sehr geschätzt und seine umfassenden Betrachtungen und Anregungen genossen. Als Lehrer ist er ein Universalist mit vielfältigen Fachkompetenzen. Ich verzichte hier auf unzählige Beispiele aus dieser Zeit, sie würden den Rahmen dieser sogenannten Würdigung sprengen.

Das Wesentliche ist aber das Erkenntnisfeuer, das ihn beseelt; er hat sich restlos der Vertiefung des anthroposophischen Impulses verpflichtet und gezeigt, dass die Verbindung zwischen dem Geistigen und den gesellschaftlichen Bedürfnissen durch Arbeit, Hingabe und Verantwortungsbewusstsein eine Frage der spirituellen Gestaltung ist; diese kann nur aus der menschlichen Freiheit entspringen. Ein Motto von ihm könnte sein: das Potential der menschlichen Freiheit braucht Menschen, die es aufgreifen wollen.

Robert Thomas, ehemaliger Lehrer der Steinerschule Zürich und der Atelierschule

Präsident Verein Rudolf Steiner Schulen Schweiz


schulleitungsteam ab august 23

Cornelius Bohlen wird im neuen Schuljahr der Atelierschule für einzelne Aufgaben erhalten bleiben. Er wird Guido Ostermai in die Schulleitung einarbeiten. Zudem wird er weiterhin im Stiftungsrat der Immobilien-Stiftung ImmoRSS Einsitz nehmen und in der Seminarleitung mitwirken.

Neben Guido Ostermai ist auch Marina Heusser vom Kollegium in die Schulleitung gewählt worden. Beide werden zusammen mit den neuen Lehrerinnen und Lehrern mit dem Newsletter zum Schuljahresanfang vorgestelt.

Nicht mehr in der Schulleitung ist Gabi Jacobs. Sie bleibt Lehrerin an unserer Schule und übernimmt für die Schulleitung auf Mandatsbasis einzelne Aufgaben. Auch ihr danken wir für ihren grossen Einsatz. Die weiteren Mitglieder der Schulleitung sind Julia Tullius, Michael Ottopal und Daniel Plain.

 

schulabschlüsse 2023

Wir freuen uns, Sie nach den Theaterprojekten und der Beendigung aller Prüfungen der vier 12. und drei 13. Klassen über die Schulabschlüsse informieren zu können und gratulieren an dieser Stelle herzlich allen Absolvent:innen:

IMS F und B: Von 23 Schüler:innen haben alle bestanden.

Maturität: Von 63 Schüler:innen haben 60 bestanden.

 

neues schwerpunktfach ab 2024

Gerne orientieren wir darüber, dass die Bildungsdirektion den Lehrplan und die Stundentafel für die Einführung des Schwerpunktfachs Philosophie – Psychologie – Pädagogik an der Atelierschule bewilligt hat. Wie die anderen Schwerpunktfächer wird das neue geisteswissenschaftlich ausgerichtete Fach in Form des Atelierunterrichts aufgebaut werden. Damit wird ab dem 10. Schuljahr 2024/25 die Schule ihr Bildungsangebot durch einen vielversprechenden und attraktiven Baustein erweitern können.

 

start erster ausbildungskurs am seminar atelierschule

Im September 2023 wird der erste waldorfpädagogische Ausbildungskurs am Seminar Atelierschule, das im aktuellen Schuljahr gegründet wurde, starten. Eine Gruppe von Lehrpersonen aus der Atelierschule, den Trägerschulen und weiterer Schulen wird den eineinhalbjährigen Kurs mit der Seminarleitung gestalten. Der Trägerverein und die Schulleitung der Atelierschule erwarten von diesem Pionierkurs innovative Zukunftsimpulse für eine lebendige Weiterentwicklung der Rudolf Steiner Pädagogik auf den oberen Schulstufen.

termine
Atelierschule Zürich
Plattenstrasse 37
8032 Zürich
info@atelierschule.ch
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